Hausmittel gegen Sonnenbrand: Alles was du wissen musst

Frau nutzt Sonnencreme als Schutz gegen Sonnenbrand

Sommerzeit heißt Urlaubszeit. Menschen verbringen viel Zeit im Freien, entweder wandernd in den Bergen oder schwimmend im Wasser. Durch eine kühle Brise oder das erfrischende Wasser wird die Stärke der Sonne oft unterschätzt und am Abend bemerkt man die roten brennenden Stellen. Sonnenbrand. Da is die Urlaubslaune schnell mal im Keller. Schließlich sieht es nicht nur doof aus, sondern ist auch äußert unangenehm und ungesund für die Haut. Nun aber nicht verzagen, denn bei leichten Sonnenbränden gibt es gute Hausmittelchen mit denen du deiner Haut helfen und den Heilungsprozess unterstützen kannst. Wir verraten dir welche Hausmittel wirksam sind und bei welchen Vorsicht geboten ist.

Frau am Meer

Richtiger Sonnenschutz ist das A und O

Das Beste Hausmittel gegen Sonnenband: ihn vermeiden

Vorweg müssen wir unbedingt einmal betonen dass wenn es um Sonnenbrand geht Vorsorge wirklich das beste Mittel ist. Denn jeder Sonnenbrand ist einer zuviel da er Schäden an der Haut und den Zellen hinterlässt. Beachtet im Sommer also folgende Dinge:

  1. Möglichst nicht oder nur sehr kurz ungeschützt in der prallen Sonne aufhalten. Insbesondere gilt dies für die Mittagsstunden, wenn die UV-Strahlen am intensivsten sind. Hier am besten die Sonne meiden
  2. Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden und eine ausreichende Menge auftragen: Hier sollte man nicht sparen, denn sonst ist nicht der komplette LSF garantiert. Und mind 30 Minuten vor dem Sonnenbad auftragen. Nach dem Schwimmen oder starken schwitzen erneut auftragen
  3. Eine Kopfbedeckung tragen um einen Sonnenstich zu vermeiden. Besonders bei Kindern und Menschen mit wenigen Haaren oder Glatze sollte darauf geachtet werde.
  4. Bei längerem Aufenthalt im Wasser (z.b. Schnorcheln) empfiehlt sich zusätzlich ein T-Shirt zu tragen
  5. Die Intensität der UV-Strahlung ist nicht immer gleich. So ist sie nicht nur mittags am intensivsten, auch ist sie stärker je höher man sich befindet oder je näher man dem Äquator komm. In den Bergen oder am Mittelmeer ist also nochmal mehr Vorsicht geboten als beispielsweise in Norddeutschland
  6. Lass dich nicht von einen bewölktem Himmel täuschen. Die UV-Strahlen kommen trotzdem durch.

Was ist Sonnenbrand?

Sonnenbrand auf Schulter

Oft vergessen wir wie schädlich auch leichte Sonnenbrände für unsere Haut sind

Dermatitis solaris, so die Fachbezeichnung für Sonnenbrand, ist eine akute Entzündung der Haut die durch zu viel Sonnenlicht bzw. UV-Strahlung verursacht wird.  In den meisten Fällen betreffen die Strahlenschäden die oberste Hautschicht, die Epidermis. Aber auch die Dermis, die darunter liegende Schicht, kann betroffen sein. Dabei reichen die Symptome von leichter Rötung, Brennen und Juckreiz bis hin zur Bildung von Blasen. In diesem Fall sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen oder sogar ins Krankenhaus gehen.

Die Schweregrade von Sonnenbrand

Grad 1: Ein leichter Sonnenbrand zeigt sich durch gerötete Hautpartien, die sich warm anfühlen, spannen, brennen und manchmal jucken.

Grad 2: Bei einem Sonnenbrand 2. Grades ist die Haut nicht nur rot und geschwollen, es bilden sich zusätzlich noch Blasen. Diese niemals selbstständig öffnen, da es schnell zu einer bakteriellen Infektion kommen kann. Lieber den Arzt aufsuchen und dort behandeln lassen. Dieser kann ggf. noch Medikamente verschreiben.

Grad 3: Dies sind schon schwere Verbrennungen, die die obere Hautschicht schwer beschädigen. Meist bleiben Narben zurück. Solch schwere Verbrennungen gehen auch oft mit Fieber und allgemeinem Unwohlsein einher. Medizinische Betreuung ist hier auf jeden Fall notwendig.

Haut schält sich nach Sonnenbrand

Es ist wichtig die Haut beim Heilungsprozess zu unterstützen

Wer bekommt Sonnenbrand?

Ob man einen Sonnenbrand bekommt und wie stark dieser ist, hängt also von mehreren Faktoren ab. Wie lang die UV-Strahlung auf die Haut einwirkt, wie intensiv die Strahlung ist und was für ein Hauttyp man ist. Menschen mit heller Haut sind viel anfälliger für Sonnenbrand als Menschen mit dunklerer Haut, da sie weniger Pigmente in ihrer Haut haben, die die Sonnenstrahlen abblocken. So können sich Menschen des hellsten Hauttyps nur 5-10 Minuten ohne Sonnenschutz in der Strahlung aufhalten bis der Eigenschutz der Haut nachlässt. Auch sind Körperstellen, die seltener an der Sonne sind ,wie Oberschenken und Po, gefährdeter als Arme oder Hände.

Wir können also festhalten, dass vorbeugende Maßnahmen, das beste Mittel gegen Sonnenbrand wären. Leider helfen auch die besten Vorsätze nicht immer. Einmal kurz eingenickt oder vergessen nachzucremen und schon ist es passiert. Der Sonnenbrand zeigt sich auch oft nicht sofort, sondern erst am Abend gibt es die böse Überraschung. Die Haut ist rot, spannt, reagiert empfindlich auf Berührung oder bereitet sogar Schmerzen. In diesem Fall ist nun schnelles Handeln gefragt. Wir stellen euch die wichtigsten Hausmittel für erste Hilfe bei Sonnenbrand vor. Sie lindern die Rötung, kühlen die beschädigte Haut und spenden ihr Feuchtigkeit, damit sie bestmöglich heilen kann.

Hausmittel und Erste Hilfe bei leichtem Sonnenbrand

Das Erste was du tun solltest, wenn du merkst, dass sich ein Sonnenbrand anbahnt ist: Raus aus der Sonne,  ab in den Schatten und dann kühlen.

Eines der günstigsten und wirksamsten Hausmittel bei Sonnenbrand ist Wasser. Sowohl innerlich als auch äußerlich. Um die Haut von außen zu kühlen einfach Waschlappen oder Tücher mit kaltem Wasser tränken und auf die Haut legen. Diese können gut und gerne ein bis zwei Stunden auf der Haut bleiben und sollten zwischenzeitlich immer wieder neu mit kaltem Wasser getränkt werden. Nebenbei viel trinken um den Flüssigkeitshaushalt von innen zu regeln. Der Körper ist durch die Entzündung überhitzt und dehydriert, daher ist es wichtig den erhöhten Flüssigeitsbedarf zu decken. Ungesüßter Tee oder zimmerwarmes Wasser sind hier am besten, da der Körper nicht im Hauruck-Verfahren runtergekühlt werden sollte.

Daher solltest du auch dringend die Finger von Kühlpacks aus dem Tiefkühler lassen: Da die gereizte, entzündete Haut keinen Schutz gegen die extreme Kälte hat kann es im schlimmsten Fall zu Erfrierungen kommen

Tee als erste Hilfe bei Sonnenbrand

Kamillentee als Hausmittel gegen Sonnenbrand

Mit Kamillentee den Sonnenbrand lindern

Statt Wasser kannst du für die Umschläge auch kalten Schwarztee oder Kamillentee verwenden. Der Tee beruhigt und pflegt die strapazierte Haut zusätzlich. Sowohl bei der Anwendung von Wasser oder Teeumschlägen sollte beachtet werden, dass der Haut dabei Fett entzogen wird und sie dementsprechend danach eingecremt werden sollte. Hierfür eignet sich z.B eine After-Sun Lotion, Aloe Vera oder ggf. Kokosöl. (s.unten)

Tipp: Am besten einige aufgebrühte Teebeutel im Kühlschrank aufbewahren. So hast du immer direkt ein kleines Helferlein parat, wenn du doch mal etwas zu viel Sonne abbekommen hast. Die kühlenden Teebeutel sind besonders für kleinflächige Sonnenbrände im Gesicht und auf der Nase praktisch. Diese etwa 15 Minuten auflegen, bis sie warm werden und dann auswechseln.

Aloe Vera als Hausmittel gegen Sonnenbrand

Erste Hilfe mit Aloe Vera Gel

Das Gel aus dem inneren der Blätter der Aloe Pflanze ist wohl eines der Naturheilmittel, das am häufigsten in Verbindung mit Sonnenbrand genannt wird. Und das zu Recht! Das leichte Gel spendet der Haut super viel Feuchtigkeit ohne sie dabei zu beschweren und die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe wirken außerdem entzündungshemmend und beruhigend die sonnenbetresste Haut so zusätzlich. Aloe Vera ist in vielen After Sun Lotionen enthalten die in der Drogerie oder Apotheke erhältlich sind. Je höher der Aloe Vera Anteil desto besser. Unser Aloe Vera Gel enthält beispielsweise 98% reine Aloe Vera.

Wenn ihr das Gel im Kühlschrank aufbewahrt verstärkt sich der kühlende Effekt auf die Haut.

Tipp: Wer einen grünen Daumen und einen warmen sonnigen Platz in der Wohnung hat kann sich auch eine eigene Aloe Vera Pflanze zulegen. Diese gibt es in jedem gut sortieren Gartencenter.

Kartoffel als Hausmittel gegen Sonnenbrand 

Eher seltener hört man im Gegenzug von der Kartoffel als Hausmittel gegen Sonnenrand. Aber das oft unterschätze Gemüse hat es in sich. Denn: Die enthaltende Stärke kann helfen den Sonnenbrand abklingen zu lassen und den Heilungsprozess der Haut zu unterstützen. Auch wirkt die leicht schmerzlindernd. Für schnelle Hilfe einfach eine Kartoffel in Scheiben schneiden und auf die betreffende Stelle legen. Wenn das bei deinem Sonnenbrand nicht ausreichend ist, schäle die Kartoffel und püriere sie in einem Mixer. Die Paste verteilst du dann gleichmäßig auf den entzündeten Stellen und nach etwa 20 Minuten, maximal einer halben Stunde wieder gründlich mit Wasser abspülen und die Haut eincremen.

Johanneskrautöl als Unterstützung der Heilung

Durch seine speziellen Wirkstoffe wird Johanneskrautöl schon seit Jahrhunderten zur Pflege von verletzter Haut eingesetzt. Es ist somit auch ein gutes Helferlein beim leidigen Thema Sonnenbrand. Das enthaltende Hypericin soll vor bakteriellen Entzündungen schützen und das Enzym Hyperforin fördert die Wundheilung und wirkt entzündungshemmend. Bei leichtem Sonnenbrand einfach die betroffenen Stellen vorsichtig mit dem Öl einreiben. Die Rötung und Schmerzen sollten dann bald nachlassen.

Pflege des Sonnenbrands mit Kokosöl und Rosenwasser

Zur zusätzlichen Pflege der geschädigten Haut ist Kokosöl geeignet. Es ist etwas reichhaltiger als Aloe Vera Gel aber gleichzeitig noch leicht genug um die Poren nicht zu verstopfen. Es wirkt entzündungshemmend und versorgt die Haut mit vielen Nährstoffen und macht sie geschmeidig. Die enthaltene Laurinsäure spendet der Haut Feuchtigkeit und und kann den Heilungsprozess unterstützen.

Kokosöl als Heilmittel bei Sonnenbrand

Kokosöl für die etwas intensivere Pflege

Auch Rosenwasser kann ein guter Helfer sein. Es beruhigt die Haut und ebenso wie Kokosöl hilft es Blasenbildung oder Abschälen der Haut zu vermindern.

Quark und Joghurt als Hausmittel gegen Sonnenbrand

Ein altes Hausmittel gegen Sonnenbrand über das man immer wieder liest sind kühlende Umschläge bzw. Wickel mit Quark oder Joghurt. Dafür eine großzügige Schicht Quark oder Joghurt auftragen und mit einem dünnen Tuch abdecken. Sobald der Quark warm ist, kannst du ihn erneuern. Dies ist allerdings nur für einen leichten Sonnenbrand geeignet. Bei Sonnenbränden mit Blasenbildung oder kaputter Haut sollte dies nicht angewendet werden, da durch die Milchsäurebakterien Infektionen ausgelöst werden können.

Bei der Behandlung mit Quark ist Vorsicht geboten

Bei der Behandlung mit Quark ist Vorsicht geboten

Tipp: Wenn du also nicht ganz sicher bist, ob eine Quark oder Joghurt Auflage für deinem Sonnenbrand geeignet ist, weiche entweder auf die anderen Hausmittel aus oder mach stattdessen einen Wickel, so dass der Quark oder Joghurt nicht direkt auf der Haut aufliegt sondern ein Tuch dazwischen ist.

Bis der Sonnenbrand abgeklungen ist, sollte in jedem Fall UV-Strahlung jeglicher Art vermieden werden. Also am besten drinnen bleiben und wenn das Haus verlassen wird nur mit entsprechendem Sonnenschutz in Form von langer luftiger Kleidung und Kopfbedeckung. Sonnenschutz in Form von Sonnencreme ist hier nicht ausreichend, da es nur den Eigenschutz der Haut verlängert. Aber bereits verbrannte Haut besitzt keinen Eigenschutz mehr und muss daher unbedingt vor UV-Strahlung geschützt werden.

Schatten als Schutz vor Sonnenbrand

Bis der Sonnenbrand ausgeheilt ist, lieber im Schatten bleiben

Nachversorgung des Sonnenbrandes

Wenn der Sonnenbrand endlich abgeklungen ist, darf die Haut auch gerne wieder mit reichhaltigeren Ölen gepflegt werden. Besonders beliebt sind hier Jojobaöl und Nachtkerzenöl. Diese Öle sind auch wunderbar für die Hautpflege nach einem ausgiebigen Sonnenbad OHNE Sonnenbrand geeignet.

Jojobaöl besticht durch seine anti-oxidativen Eigenschaften und hilft so Alterungsprozesse der Haut zu mildern.

Nachtkerzenöl hilft durch die enthaltene Gamma-Linolensäure bei der Zellerneuerung und Reparatur der Hautbarriere.

Sonnenbrand bei Kindern

Kinderhaut reagiert noch viel empfindlicher auf UV-Strahlung als die Haut von Erwachsenen. Daher müssen wir sie noch mehr schützen als uns selbst. Sollte es trotz aller Vorsicht doch einmal passieren, dass ein Baby oder Kleinkind einen Sonnenbrand bekommen, bitte umgehend zu einer Ärztin oder einem Arzt gehen.

Fazit

Das Thema Sonnebrand sollte wirklich nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wir unterschätzen häufig wie schädlich UV-Strahlen für unsere Haut sein können. Und unsere Haut vergisst nichts. Jeder Sonnenbrand ist also einer zu viel. Beim nächsten Seebesuch also vielleicht doch lieber für den Schattenplatz entscheiden. Falls es euch aber doch mal trifft,  kennt ihr nun einige Hausmittel die eure Symptome lindern und die Heilung unterstützen können. Wichtig ist nämlich, dass ihr den Sonnenbrand nicht unbehandelt lasst, sondern eure Haut so gut unterstützt wie es geht und zwar möglichst schnell nachdem ihr den Sonnenbrand entdeckt habt.

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